Finanzierungsmodell für selbständig Erwerbende und KMU in der CORONA Krise
Es wird derzeit viel debattiert über den Niedergang der kleinen KMU und Microbetriebe.
Wir haben uns dazu auch unsere Überlegungen gemacht und würden dieses Modell gerne in die Vernehmlassung einbringen. Die Begründung dazu ist eigentlich simpel. Was nutzt es uns Kleinstbetrieben und KMU, wenn wir zur Überbrückung einen Haufen Schulden auftürmen, die wir dann mühsam wieder abarbeiten über die nächsten Jahre? Wenn eine Bank «too big to fail» ist, wird a Fond perdu mal locker 60 Milliarden eingesetzt. Die Kleinen sollen das bitte schön zurückbezahlen. Das ist eine Verschiebung des Problems in die Zukunft und bringt nicht überall den gewünschten Effekt, nämlich die Arbeitsplätze und eine funktionierende Wirtschaft in unserem Land zu erhalten.
Wir schlagen deshalb folgendes einfach zu handhabendes Modell vor:
- Die Hausbank darf dem Gesuchsteller einen Einmalbetrag von 10% des letztjährigen Umsatzes, soweit die Krise dann in 2 Monaten etwa bewältigt werden kann, auf das Geschäftskonto überweisen. Es wird als ordentliche Einnahme als Erfolg inkl. Mwst. verbucht.
- Der Betrieb zahlt weiterhin seine Mieten, Hypotheken, Löhne und übrigen Verpflichtungen bei anderen Anbietern wie vor dem Lock Down.
- Am Tag X nach der Krise wird der Betrieb wieder hochgefahren und kann vielleicht einen normalen Geschäftsgang wieder erreichen. Die buchhalterischen Vorgänge sind alle normal erfasst.
- Ende Jahr ergibt sich ein ganz normaler Abschluss, den einen mit schlechterem, den anderen vielleicht mit besserem Resultat. Es werden davon normale Steuern bezahlt. Das Geld fliesst so teilweise wieder an den Staat und die Gemeinden zurück, welche ebenfalls zu einem solideren Ergebnis kommen.
Es wird immer gelobt, dass wir als reiches Land uns das leisten können. Nun macht mal Nägel mit Köpfen und versucht nicht wieder bei den Kleinen zu sparen. Die KMU’s sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und sind normalerweise gewohnt, für sich selbst zu sorgen. Nun dürfte auch mal eine wirkliche Hilfe zu erwarten sein und nicht nur einen Kreditberg, der die zukünftigen Entwicklungen bremst. Die Kreditwirtschaft würde uns unnötigerweise in eine Rezession führen sobald die Corona Krise zu Ende geht.
In diesem Sinne alles Gute und freundliche Grüsse aus Interlaken
Franz Christ – Präsident SVP Interlaken